Naumburger Dom.
 

Saale-Unstrut: Pracht und Wein

Genussvolle Auszeit

Ein anstrengendes Jahr liegt hinter Ihnen, ein weiteres kündigt sich mit neuen Herausforderungen an. Gewinnen Sie etwas Abstand vom Alltag und gestalten Sie einen außergewöhnlichen Wochenendtrip durch die Region Saale-Unstrut. Der südliche Teil von Sachsen-Anhalt lockt mit lieblichen Landschaften, eröffnet Ihnen historisch bedeutsame Orte mit architektonischen Glanzstücken und empfängt Sie mit einer lebendigen Kultur, die Brauchtum, Gemütlichkeit und Lebensfreude mit Hochkultur, Wein- und Naturgenuss vereint.

Gönnen Sie sich eine erholsame Auszeit und entdecken Sie die Region Saale-Unstrut mit allen Sinnen. Im Folgenden stellen wir Ihnen einige empfehlenswerte Bausteine für einen gelungenen Wochenendtrip vor, aus denen Sie flexibel und kurzfristig Ihre ganz individuelle Reise planen. Die Region Saale-Unstrut wird den Ansprüchen aller Reisenden gerecht, vom Aktivurlauber bis zum Genussmenschen.

LASSEN SIE SICH FÜR IHREN WOCHENENDTRIP DURCH DIE REGION SAALE-UNSTRUT INSPIRIEREN:

Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels.
© IMG/A. Maron
Das Gradierwerk Bad Kösen.
© Stadt Naumburg-Kultur und Tourismus

Ankommen und Entspannen

Eine erste Entscheidung treffen Sie bereits bei Ihrer Anreise und der Wahl Ihrer Unterkunft. Je nach Fahrtweg – z. B. von Berlin über die A9 – besichtigen Sie sogleich das Schloss Neu-Augustusburg in Weißenfels; dort residierten bis ins Jahr 1746 die Herzöge von Sachsen-Weißenfels. Auf dem Weg nach Naumburg empfiehlt sich ein Abstecher nach Freyburg, wo das Friedrich-Ludwig-Jahn-Museum dem Turnvater gewidmet ist. Steht Ihnen anschließend der Sinn nach Bewegung, vertreten Sie sich in Bad Kösen bei einem Spaziergang entlang der Saale die Beine. Im Kurort bestaunen Sie das imposante Gradierwerk und besichtigen die historischen Salineanlagen – ein in Europa einzigartiges technisches Denkmal. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Orte und Sehenswürdigkeiten, die Sie auf der Anreise noch nicht ansteuern, schauen Sie sich in den Folgetagen an.

Glanz und Gloria

Eine zentrale Anlaufstelle für Ihren Wochenendtrip in der Region Saale-Unstrut sollte Naumburg sein. Die bald tausendjährige Stadt ist ein wahres Kleinod und begeistert Sie an allen Ecken mit farbenprächtigen Bürgerhäusern aus Renaissance und Barock sowie zahlreichen liebenswerten architektonischen Details. Ausgestattet mit Ihrem Smartphone und der entsprechenden App, erkunden Sie die Stadt auf einem akustischen Spaziergang. An jeder Station eröffnen Ihnen Audiobeiträge Kontexte und Zugänge.

Stifterfigur Uta im Westchor des Naumburger Doms.
© Vereinigte Domstifter/Falko Matte

Natürlich machen Sie auch am Wahrzeichen von Naumburg Halt: Der Dom St. Peter und Paul gehört zu den bedeutendsten Bauwerken der Spätromanik in Sachsen-Anhalt und ist UNESCO-Weltkulturerbe. Die beiden erhaltenen hochmittelalterlichen Lettner trennen die Chöre räumlich vom Kirchenschiff. Das ist weltweit einzigartig. Ein Besuchermagnet sind außerdem die zwölf Stifterfiguren aus der Mitte des 13. Jahrhunderts, geschaffen durch den namenlosen Naumburger Meister. Die Uta ist sein Glanzstück. Noch heute bezirzt sie mit ihrem Antlitz die Kulturschaffenden von Welt. Walt Disney gestaltete eine seiner berühmtesten Figuren nach ihrem Ebenbild. Die Uta inspirierte eine Erzählung von Günther Grass und Umberto Eco hätte gerne mit ihr zu Tisch gesessen.

Nehmen Sie an einer der täglichen Domführungen teil oder begeben Sie sich an ausgewählten Terminen mit der Taschenlampe auf einen Rundgang. Begleitet von liturgischen Klängen erkunden Sie den Ostchor, durchschreiten den Lettner und hinterleuchten jeden noch so kleinen Winkel, um dem Dom seine Geheimnisse zu entlocken.

UNSER TIPP:
Nur wenige Meter vom Dom entfernt, liegt das charmante Café Curt. Dort lassen Sie die Eindrücke Ihrer Tour durch Naumburg auf sich wirken und stärken sich für die nächsten Stationen mit raffinierten Kuchenkreationen und ausgesuchten Kaffee- und Teespezialitäten.

Entdecken Sie auf Ihrem Wochenendtrip durch die Region Saale-Unstrut auch diese sehr sehenswerten Ausflugsziele in der Nähe: In Freyburg steht seit 1856 die renommierte Rotkäppchen Sektkellerei. Dort wird mehr als ein Drittel aller in Deutschland verkauften Sektflaschen produziert. Die Rotkäppchen Erlebniswelt ist ein beliebtes Ausflugsziel und lockt mit prickelnder Unterhaltung in einer interaktiven Ausstellung. Es empfiehlt sich, Tickets vorab online zu buchen. Denn dieser Besuchsmagnet hat mit der neuen Erlebniswelt seine Anziehungskraft nochmals gesteigert.

Besucherzentrum Arche Nebra.
© IMG/Alf Maron
Die Neuenburg in Freyburg.
© IMG/Maximilian Wiesenbach

Im Juni 2023 eröffnete das Besucherzentrum Arche Nebra nach umfangreichen Modernisierungen mit neuen Attraktionen. Unweit des Fundortes der Himmelsscheibe von Nebra macht eine Ausstellung samt Planetarium ein wichtiges Kapitel der Menschheitsgeschichte erlebbar. Die Himmelsscheibe gilt als älteste bisher bekannte konkrete Himmelsdarstellung und gehört zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Das Besucherzentrum nimmt Sie mit auf eine spannende Reise in die Zeit vor 3.600 Jahren.

Auf einer Hochfläche über dem Ostufer der Unstrut thront das Schloss Neuenburg, einst die größte und wohl wichtigste Burg der Landgrafen von Thüringen. Ab dem 11. Jahrhundert errichtet, entwickelte sich das Anwesen zum glanzvollen Zentrum höfischer Kultur. Heute beherbergt das Schloss diverse Ausstellungen und Museen, lässt sich komplett selbstständig besichtigen oder im Rahmen einer knapp einstündigen Führung.

Tasche von handgemacht Saale-Unstrut.
© SUT/Karsten Hey
Merseburger Zaubersprüche im Dom.
© IMG/Alf Maron

Magische Momente und handgemachte Mitbringsel

Es sind die Begegnungen mit den Menschen vor Ort und die eindrücklichen Erlebnisse, die Sie während Ihres Wochenendtrips machen, die haften bleiben und noch lange nachklingen. Gern erinnern Sie sich dann an den schlagfertigen Guide von dieser einen Stadtführung oder die urige Kneipe, in der Sie zufällig für einen Absacker eingekehrt sind. Ihr Wochenendtrip lebt in Ihrer Erinnerung immer wieder neu auf beim Blick auf die Unikate, die Sie als Mitbringsel erstanden haben.

Das Portal Handgemacht Saale-Unstrut zeigt, was Kreative und Kunstschaffende in der Region liebevoll und sorgfältig herstellen. Viele von ihnen gewähren auch Einblicke in ihre Werkstätten und lassen Sie selbst handanlegen. So schwingen Sie in der Burgenlandschmiede in Meineweh / OT Pretzsch beim Schnupperkurs den Hammer, fertigen unter fachlicher Anleitung Äxte, Messer oder Pfannen.

Auf Linas Töpferhof erleben Sie in geselliger Runde eine ganz spezielle Brenntechnik keramischer Objekte: Beim Raku wird bei bis zu 1.000°C gebrannt; anschließend die noch glühende Ware herausgenommen und in einem hitzebeständigen Behälter mit Material wie z.B. Sägespäne, Stroh oder Laub gelegt. Das Verfahren liefert einzigartige und unvorhersagbare Farbeffekte. In Weißenfels wird es anschaulich und lehrreich dargeboten. Sie können sich sogar selbst am Glasieren einiger Objekte versuchen. Ebenso hitzig und schweißtreibend ist ein Ausflug an den Geiseltalsee, wenn Sie dort eines der Saunaboote besteigen. Mehrere Flöße ermöglichen Ihnen ein entspanntes Saunieren auf dem See. Aus der finnischen Sauna heraus genießen Sie das idyllische Panorama, stellen sich zur Abkühlung unter die Seewasserdusche oder springen gleich in den See hinein.

Im Jahr 1841 entdeckte der Historiker Georg Waitz in der Bibliothek des Domkapitels zu Merseburg in einer theologischen Handschrift des 9. bzw. 10. Jahrhunderts zwei Sprüche. Sie gehören zu den wenigen auf Althochdeutsch überlieferten Texten mit Bezug auf die vorchristliche germanische Mythologie. Der Erste Merseburger Zauberspruch gilt gemeinhin als ein Lösezauber der Fesseln eines Gefangenen, der Zweite als Heilungszauber eines verletzten Pferdefußes. Ausgestellt sind sie im Merseburger Dom. Eine Sonderführung lässt die magischen Beschwörungsformeln erklingen und füllt das heidnisch-germanische Brauchtum mit neuem Leben.

Feine Weine und kühle Keller

Die Region Saale-Unstrut rühmt sich für ihren Wein – zurecht. Zwischen den Flüssen Ilm, Saale, Unstrut und Weißer Elster erstreckt sich das nördlichste Qualitätsweinanbaugebiet Deutschlands. Hier wachsen 70 verschiedene Rebsorten; einige der wichtigsten sind Müller-Thurgau, Riesling, Silvaner, Weiß- und Grauburgunder, aus denen die Winzer teils preisgekrönte Weine keltern. Und das aus stolzer Tradition: Der Weinbau in der Region Saale-Unstrut ist für das Jahr 998 erstmals urkundlich erwähnt. Schon damals prägten Boden und Klima den Charakter der Weine. Heute stehen Weinstöcke auf knapp 800 Hektar, zum Großteil zählen die Flächen zu Sachsen-Anhalt. Die 60 Kilometer lange Weinstraße Saale-Unstrut führt Sie von Memleben entlang der beiden Flüsse bis Bad Sulza in Thüringen. Weitere beliebte Routen erschließen Ihnen das gesamte Gebiet.

Die mehr als 60 Weingüter, Winzerhöfe und Straußwirtschaften öffnen ihre Pforten für Führungen, laden zur Verkostung ihrer Weine und weiterer regionaler Spezialitäten ein.

Steigen Sie von den weitläufigen Weinbergterrassen hinab in die kühlen Keller, an deren jahrhundertealten Trockensteinmauern können Sie die lange Kulturgeschichte der Weinregion ablesen.

Weinverkostung im Weingut.
© IMG/Alf Maron
Blick auf den Herzoglichen Weinberg.
© SUT/Falko Matte

Einige kulinarische Ausflugsziele in der Nähe:

Begeben Sie sich auf eine winterliche Glühweinwanderung entlang der Weinberge von Bad Kösen nach Roßbach. Unterwegs genießen Sie bei kalten Temperaturen an verschiedenen Stationen einen wärmenden Glühwein. Der Genussort der Winzervereinigung Freyburg-Unstrut liegt an der Marina Braunsbedra. Dort finden Sie im WEINKEHR das gesamte Sortiment der Winzervereinigung zum Mitnehmen für zu Hause oder gönnen sich im Bistro bereits ein Gläschen. Das Weinberghotel Edelacker in Freyburg kredenzt zum 4-Gänge-Menü eine Auswahl korrespondierender Qualitätsweine; in größeren Gruppen wird eine professionelle Weinverkostung durch einen Sommelier angeboten.

UNSER TIPP:
Im Frühjahr 2024 eröffnet das Museum Lützen 1632. Es erklärt den Dreißigjährigen Krieg und die Schlacht von Lützen, versteht sich aber auch als Anti-Kriegsmahnmal. Neben dem 2011 entdeckten Massengrab von 1632 beeindrucken weitere Ausstellungsstücke: Zwei lebensgroße, interaktive Spiegel geben den Gefallenen der Schlacht ein Gesicht. In der Kugelvitrine werden 2236 Kugelfunde vom Schlachtfeld zu sehen sein.

Das Reiseland Sachsen-Anhalt ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert und hält für jeden Gast das Richtige bereit. Bleiben Sie neugierig:

Nach oben scrollen