
Unterwegs auf dem Elberadweg. Foto: Magdeburger Tourismusverband Elbe-Börde-Heide e.V., Dominik Ketz
Echt aktiv: Die zehn schönsten Radwege in Sachsen-Anhalt
Sachsen-Anhalt bietet ein gut ausgebautes Netz an Radwegen durch malerische Landschaften, entlang der Elbe, durch den Harz und vorbei an historischen Städten. Highlights sind der Elberadweg, der Saaleradweg und die Route „Himmelswege“. Perfekt für Naturfreunde, Kulturliebhaber und aktive Radreisende! 🚴♂️ Unsere Übersicht über die zehn schönsten Radwege im Land.
Überblick:
Elberadweg
Der Elberadweg gehört laut ADFC zu den beliebtesten Radwegen Deutschlands. Man kann den Elberadweg bereits in Prag oder Böhmen beginnen, dann sind knapp 1.000 km bis zur Mündung in die Nordsee zurückzulegen. In Sachsen-Anhalt verläuft der Elberadweg auf 337 km östlich von Bad Schmiedeberg bis kurz vor Schnackenburg.
Der Startpunkt des Elberadweges befindet sich südlich der Stadt Pretzsch und führt am Naturpark Dübener Heide vorbei. Im Anschluss erreicht man die Lutherstadt Wittenberg und kommt durch das Dessau-Wörlitzer Gartenreich in die Bauhausstadt Dessau. Vorbei am Biosphärenreservat Mittlere Elbe und der Mündung der Saale bei Barby erreicht man Magdeburg. Im Anschluss führt der Weg zum Wasserstraßenkreuz Magdeburg, man radelt direkt neben der Elbe unter der imposanten Trogbrücke hindurch.
Danach führt die Route durch die Altmark mit ihrem ländlichen Charme und viel Natur sowie durch die frühere Kaiserresidenzstadt Tangermünde. Vorbei an der Havelmündung und mit einem Abstecher in die Dom- und Inselstadt Havelberg geht es durch die unberührte Natur. Hier führt der Elberadweg durch einen Abschnitt, wo die Elbe jahrzehntelang deutschdeutscher Grenzfluss war.
Saaleradweg

Der Saaleradweg gehört zu den reizvollsten und abwechslungsreichsten Flussradwegen in Deutschland. Vom Fichtelgebirge bis in die Elbniederungen durchquert der Radweg eine vielfältige Landschaft, in der sich eine Fülle an Kulturdenkmälern, malerische Flusstäler und eine Vielzahl an Ortschaften von kleinen, verträumten Dörfchen bis zu den Großstädten wie Jena und Halle (Saale) finden.
Der Weg begleitet die Saale von ihrer Quelle durch die Bundesländer Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt bis zur Mündung. Im Bereich der Talsperren ist er vor allem bei ambitionierten Radfahrern beliebt. Ab Saalfeld wird die Strecke flacher. Neben der eindrucksvollen Landschaft sind die zahlreichen Burgen und Schlösser das Schönste am Radweg. In Sachsen-Anhalt verläuft der Weg für rund 180 km von Kleinheringen bis zur Einmündung der Saale in die Elbe bei Barby.
Sehenswerte Orte am Weg: Bad Kösen, Schulpforta, Naumburg, Goseck, Weißenfels, Merseburg, Bad Dürrenberg, Halle (Saale), Wettin, Bernburg, Nienburg, Calbe
Europaradweg R1
Quer durch Europa verläuft dieser mehr als 3.500 Kilometer lange Radweg und zählt zu den wichtigsten Fernradwegen des Kontinents. Von der französischen Kanalküste bis in das russische St. Petersburg durchquert die EuroRoute R1 insgesamt neun europäische Staaten: Frankreich, Belgien, Niederlande, Deutschland, Polen, Litauen, Lettland, Estland und Russland. Auch wenn die Strecke in Sachsen-Anhalt mit etwa 263 km vergleichsweise kurz erscheint, säumen vielfältige Landschaftsbilder und einmalige Kulturdenkmäler diesen Weg. Höhen und Tiefen, Berg und Tal sorgen für einen abwechslungsreichen Fahrspaß.
Von Niedersachsen kommend, passiert die Strecke die einstige innerdeutsche Grenze in die bunten Harzstädte Ilsenburg, Kloster Drübeck, Wernigerode, Gernrode, weiter nach Thale und Ballenstedt. Ab Meisdorf führt er in nördlicher Richtung weiter in das Harzvorland, nach Staßfurt und in die Saalestadt Bernburg. Ab Aken begleitet der Weg die Elbe bis zur Bauhausstadt Dessau-Roßlau. Von hier reisen die Radtouristen durch das Gartenreich Dessau-Wörlitz mit seiner einzigartigen Bau- und Gartenkunst, das zum UNESCO-Welterbe gehört.
Es geht weiter durch das UNESCO-Biosphärenreservat „Mittelelbe“ mit seinen wilden Ufern und Europas größtem zusammenhängenden Auenwald. Bei Oranienbaum kann man das barocke Stadt-, Schloss und Parkensemble Oranienbaum besuchen. Vorbei an der gigantischen „Stadt aus Eisen“, Ferropolis, Gräfenhainichen und dem Bergwitzsee werden die Lutherstätten in der Lutherstadt Wittenberg erreicht. Von dort aus verlässt der Radweg Sachsen- Anhalt in Richtung Fläming.
www.anhalt-dessau-wittenberg.de, www.euroroute-r1.de
Sehenswerte Orte am Weg: Wernigerode, Blankenburg, Thale, Harzer Seeland, Aschersleben, Hecklingen, Staßfurt, Nienburg, Bernburg, Köthen, Aken, Dessau-Roßlau Vockerode, Oranienbaum, Lutherstadt Wittenberg
Altmarkrundkurs

Weite Landschaften, dazu unzählige romantische Orte und mittelalterliche Städte mit stolzer Geschichte säumen den Altmarkrundkurs. Über mehr als 500 km zieht er sich durch die Altmark im Norden Sachsen-Anhalts. Eine Region, die geprägt ist von weiten, naturbelassenen Landstrichen und auch bekannt ist als „Storchenland“. Der Rundkurs streift die Elbauen, die Colbitz-Letzlinger Heide, den Elb-Havel-Winkel, den Naturpark Drömling und die Hügelkette der Altmärkischen Schweiz. Von der Kaiser- und Hansestadt Tangermünde geht es über das Kloster Jerichow und Genthin mit dem Persilmuseum weiter in die Hansestadt Havelberg mit romanischem Dom und schöner Altstadt.
Der Kurs führt weiter über Werben und Osterburg zum Storchendorf Wahrenberg. Von hier geht es nach Arendsee. Der gleichnamige See gilt als einer der schönsten Norddeutschlands. Das nächste Ziel ist Salzwedel mit seiner prächtigen Fachwerkarchitektur und der roten Backsteingotik. Von Salzwedel geht es über den Naturpark Drömling, die Altmärkische Schweiz und den Klötzer Forst in die Hansestadt Gardelegen und entlang der Colbitz-Letzlinger Heide in Richtung Tangerhütte, Stendal, der größten Hansestadt der Altmark, und über Arneburg zum Ausgangspunkt der Rundreise nach Tangermünde.
Sehenswerte Orte am Weg: Arendsee, Diesdorf, Gardelegen, Genthin, Havelberg, Jerichow, Osterburg, Salzwedel, Schönhausen, Stendal, Tangermünde, Tangerhütte, Seehausen sowie zahlreiche Bauwerke an der „Straße der Romanik“ und Gartenträume- Stationen
Aller-Radwege
Abwechslungsreiche Parks, Landschaften und Sehenswürdigkeiten entlang der „Straße der Romanik“ und „Gartenträume“ überraschen auf den drei Streckenvarianten dieses Radweges. Radwanderer mit guter Ausdauer können der gesamten Route des insgesamt 285 km langen Radweges bis nach Niedersachsen folgen. Der Streckenabschnitt in Sachsen-Anhalt misst etwa 60 km und beginnt an den Allerquellen in Eggenstedt am Rande des „Hohen Holzes“. Der Aller-Radweg führt vorbei an der Gedenkstätte „Deutsche Teilung“ Marienborn, dem Bördemuseum auf der Burg Ummendorf und an weiteren Sehenswürdigkeiten und eindrucksvollen Bauwerken der „Straße der Romanik“.

Über zwei Routen ergeben sich weitere Anschlussmöglichkeiten. Bei Seggerde im Landkreis Börde bietet sich über den Aller-Elbe-Radweg eine reizvolle Verbindung zum Elberadweg. Von Seggerde verläuft der Radweg über Flechtingen, Haldensleben bis nach Hohenwarthe bei Magdeburg mit dem gigantischen Wasserstraßenkreuz und der weltgrößten Trogbrücke. Hier hat der Weg Anschluss an den Elberadweg. Auf dem Aller-Harz-Radweg können die Pedalritter als direkte Verbindung von der Aller bis in den Harz reisen. Zwischen Eggenstedt und der Anbindung an den Harzvorlandweg in der Nähe von Rödershof präsentieren sich unverwechselbare Landstriche und einmalige Bau- und Gartenkunst.
Als kleiner Insider- Tipp empfiehlt sich ein „Boxenstopp“ in der Motorsportarena in der Bodestadt Oschersleben, der nördlichsten Rennstrecke Deutschlands. Hier drehen nicht nur Rennwagen ihre Runden. Musik-Events ziehen Alt und Jung auf die Rennstrecke. Der Aller-Harz-Radweg führt zum Benediktinerkloster Huysburg – begründet im 11. Jahrhundert – das auch heute noch von einem kleinen Konvent von Benediktinern bewohnt wird und als Sehenswürdigkeit der „Straße der Romanik“ besucht werden kann.
Elsterradweg
Der Elster-Radweg begleitet die Weiße Elster von ihrer Quelle in Böhmen bis zur Mündung in die Saale südlich von Halle (Saale) und ist ca. 240 km lang. Im böhmischen Asch (Aš) beginnt der Radwanderweg und gelangt durch weite Landschaftsschutzgebiete über Plauen, Greiz, Gera und Crossen nach Zeitz ganz im Süden Sachsen-Anhalts. Im mittelalterlichen Stadtkern befinden sich neben dem Zeitzer Schloss der Dom St. Peter und Paul mit einer eindrucksvollen romanischen Krypta („Straße der Romanik“).
Einige Fahrradkilometer weiter verlässt der Radweg bei Profen Sachsen-Anhalt wieder und geht weiter durch Sachsen. Dieser Bogen führt durch die Messestadt Leipzig und kehrt westlich von Schkeuditz letztlich nach Sachsen-Anhalt zurück, bevor der Fluss südlich von Halle in die Saale mündet.
Gartenreich-Tour „Fürst Franz“

Eine erlebnisreiche Tour führt den Radfahrer durch das Gartenreich Dessau-Wörlitz von Fürst Leopold II. Friedrich Franz von Anhalt, einem Enkel des „Alten Dessauers“.
Das heutige UNESCO-Weltkulturerbe mit seinen romantischen Schlössern, Parkanlagen, Alleen und Kleinarchitekturen ist ein wahr gewordener Gartentraum, eingebunden in eine herrliche Landschaft an Elbe und Mulde. Beim Start der Route in Großkühnau (Dessau) wartet mit dem Kühnauer Park ein landschaftliches Kleinod. Vorbei am Weinbergschlösschen führt die Strecke zum Schloss und Park Georgium. Im Schloss befinden sich die Anhaltische Gemäldegalerie mit einer Sammlung altdeutscher und niederländischer Malerei.
Durch den Sieglitzer Park, die Elbauen und Vockerode werden die Wörlitzer Anlagen erreicht. Über Oranienbaum mit barockem Stadt-, Schloss- und Parkensemble geht es zur Biberfreianlage und dem Informationszentrum „Auenhaus“ des UNESCO-Biosphärenreservats Mittelelbe nach Mildensee und über Park Mosigkau zurück zum Start.
www.anhalt-dessau-wittenberg.de
Sehenswerte Orte am Weg: Dessau-Roßlau, Großkühnau, Georgium, Luisium, Vockerode, Wörlitz, Oranienbaum, Mosigkau
Himmelsscheibenradweg

Am Fundort der berühmten „Himmelsscheibe von Nebra“ beginnt eine spannende Reise in die Menschheitsgeschichte zurück in die Bronzezeit.
Der sensationelle Fund der Bronzeplatte mit Goldapplikationen gilt weltweit als älteste Abbildung des Kosmos (ca. 3.600 Jahre alt). Vom heutigen Aufbewahrungsort der Himmelsscheibe, dem Landesmuseum für Vorgeschichte in der Saalestadt Halle, können die Radler auf diesem Radweg auf den Spuren der Geschichte zum Ausgrabungsort auf dem Mittelberg fahren.
Von Halle (Saale) führt der Weg in das Mansfelder Land mit der Weinregion am Süßen See, bevor sich mit der Burg Querfurt eine der mächtigsten Burgen Deutschlands erhebt. Weiter verläuft der Himmelsscheibenradweg durch den Ziegelrodaer Forst bis zum Besucher- und Erlebniszentrum „Arche Nebra“.
www.saale-unstrut-tourismus.de, www.himmelswege.de
Sehenswerte Orte am Weg: Wangen, Mittelberg und Arche Nebra, Burg Querfurt, Seeburg, Halle (Saale)
Havelradweg
Von der Havelquelle in Mecklenburg-Vorpommern führt der Havelradweg über Berlin, Potsdam und Brandenburg durch idyllische Landschaften nach Sachsen-Anhalt. Auf sachsen-anhaltischem Gebiet kann der Radler den Flusslauf auf 43 Kilometern begleiten, bevor der Fluss in die Elbe mündet.
Vom brandenburgischen Rathenow kommend, gelangt man in den etwa 1400 Einwohner zählenden Erholungsort Schollene. Weiter in das storchenreiche Molkenberg und von dort in das Fischerdorf Warnau, das auf eine kulinarische Entdeckungsreise einlädt. Es geht über Kuhlhausen und Jederitz in die Insel- und Domstadt Havelberg. Hier kreuzen der Elberadweg und der Altmarkrundkurs.
Download Broschüre
www.altmark-rundkurs.de
Unstrut-Radweg

Viele Radler schwärmen nach der Tour auf dem Unstrut-Radweg von der Landschaft, der Natur und der Ruhe. Der familienfreundliche Fluss-Radweg mit geringen Höhenunterschieden begleitet die Unstrut ein Stück auf ihrem insgesamt fast 200 km langen Lauf von der Quelle im Eichsfeld bis zur Mündung in die Saale bei Naumburg. Der Radfernweg führt durch das Thüringer Kernland, die Kyffhäuserregion und das südliche Sachsen-Anhalt mit der Weinregion Saale-Unstrut.
Am Fuße romantischer Weinhänge fährt der Radler durch Europas nördlichstes Qualitätsweinbaugebiet und den Naturpark Saale-Unstrut-Triasland. Vom Startbahnhof in der fast 1000-jährigen Domstadt Naumburg geht es zunächst stromaufwärts nach Freyburg und zu einem prickelnden Besuch in der Rotkäppchen-Sektkellerei, dem Herzoglichen Weinberg, dem Schloss Neuenburg und dem mittelalterlichen Stadtkern. Der Weg führt vorbei am Fuß des Mittelberges, nahe dem Fundort der „Himmelsscheibe von Nebra“ und am weithin sichtbaren Besucherzentrum „Arche Nebra“. Über Kloster und Kaiserpfalz Memleben geht es weiter über Wendelstein nach Thüringen.